Als Angelique vor den Tuilerien anlangte, wurde sie plötzlich wieder munter. Mit glänzenden Augen griff sie nach dem kleinen Zierspiegel, der an ihrem Gürtel hing, und betrachtete sich prüfend. Schwarze Wimpern, rote Lippen: Das war die einzige Nachhilfe, die sie sich zugestand. Ihre sorgfältig mit Ginsterblütenpulver eingeriebenen und mit Branntwein gespülten Zähne hatten einen feuchten Glanz. Sie lächelte sich zu und betrat die Tuilerien.Angelique ging da spazieren: Der Jardin des Tuileries (deutsch Tuileriengarten).

Der Große Garten wurde zur Zeit der Erbauung des 1871 abgebrannten Palais des Tuileries auf dessen Westseite für die französische Königin italienischer Herkunft Katharina von Medici zunächst im Stil der italienischen Renaissance angelegt und 1564 erstmals urkundlich erwähnt. Er war damit der Privatgarten der Königinnen und Könige.
Unter Ludwig XIV. erfolgte auf Anweisung des Ministers Colbert die nächste Umgestaltung durch den Gartenarchitekten André Le Nôtre. Er legte 1666–1672 auf der Westseite des Palais, wo bis dahin eine Straße war, eine Terrasse an, entwarf das Parterre neu, wobei der große Brunnen in der Mittelachse und die beiden kleinen seitlich entstanden, verbreiterte den Mittelweg zu einer breiten Kastanienallee und schuf am Ende des Gartens das große achteckige Becken und die hufeisenförmigen Rampen, die zur großen Terrasse, die den Garten umlief, hinaufführten.
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